Europameisterschaft 2016, La Franqui

Montag, 22 August, 2016

Vom 22. bis 26. August 2016 sollte an der Französischen Mittelmeerküste im beschaulichen Ort La Franqui die diesjährige Europameisterschaft im Kite Buggy Fahren ausgetragen werden.
Die gewählte Örtlichkeit versprach bereits im Vorfeld bestes Sommerwetter und somit begaben sich für das Libre / Zebra Team Anthony Cottard aus Frankreich sowie Flo Kerker, Vincent Leib und Bernd Spiering aus Deutschland auf die teilweise bis zu 1700 km lange Anreise.
Bereits am Sonntag vor der EM konnten erste Eindrücke der vorherrschenden Bedingungen gesammelt werden:
Mit extrem turbulentem Wind mit Spitzen jenseits der 40 Knoten zeigte der gefürchtete, aus den Pyrenäen ablandig strömende „Tramontana“ den bereits anwesenden Piloten das grimmige Gesicht dieses Spots.
Auf dem extrem harten, teils mit einer Salzkruste überzogenen Strandabschnitt konnten die 90 km/h beinahe spielerisch überwunden werden, sofern der Pilot die hierfür zwingend erforderliche Materialkontrolle und eine erhebliche Portion Mut an den Tag legte. Die Spitzengeschwindigkeit des Tages konnte der Holländer Arjen van der Tol, seinerseits Spezialist für derartige Bedingungen, mit einer Vmax im dreistelligen Bereich setzen.
Am darauf folgen den Sonntag ging es dann endlich mit dem offiziellen Prozedere der Veranstaltung los.
Im Anschluss an die Einschreibung ging es für die Piloten zur Abnahme der Buggys, welche alle Mitglieder des deutschen Teams problemlos durchliefen.
Anschließend ging es zum freien Fahren wieder an den Strand, wo der ablandige „Tramontana“ diesmal mit gemäßigterer Wind stärke aufwartete und erstes Fahren mit den Radical IIIs in 11 und 9 Quadratmetern zuließ.
Da der Wind für die darauf folgenden vier Wettkampftage glücklicher Weise auf Seerichtung drehen würde und in erheblich schwächerer Stärke vorliegen sollte, änderten sich die Bedingungen für das Starterfeld noch einmal komplett.
Der an diesem Spot sehr wenig Rollwiderstand bietende Boden veranlasste die Veranstalter dazu, die auf internationaler Ebene üblicherweise gültige Regel für eine Mindestwindgeschwindigkeit von 4 m/s, die drei Minuten vor dem Start vorzuherrschen hat, auszusetzen.
Trotz dieser Regel konnte am Dienstag kein Rennlauf in die Wertung gebracht werden. Erst am Mittwoch konnte der erste Lauf absolviert werden. Diesen wusste Vincent mit seiner 16.5er SpiritII nach hartem Kampf an der durch Depower – Kites dominierten Spitze auf einem soliden vierten Platz zu beenden.
Neben Vincent demonstrierte auch Bernd das Leistungspotential der SpiritII und behauptete sich mit einer klasse Leistung angetrieben durch seine 14.2er direkt hinter Vincent auf Position fünf.
Für Flo waren die Leichtwindbedingungen leider weniger Ideal und somit kämpfte er sich nach dem ersten Rennen auf den 20. Rang. Auch für Anthony lief es mit Platz 23 nicht optimal.
Am Donnerstag zeichneten sich bereits beim morgendlichen Briefing ähnliche Bedingungen wie am Vortag ab.
Im ersten Rennen bog Vincent in Führung liegend mit 16.5er SpiritII leider falsch ab, verpasste eine Wendemarke und beendete dieses Rennen nach einer Runde Abzug somit auf Rang 11. Anthony und Bernd, weiterhin mit SpiritII, zeigten hingegen, was möglich gewesen wäre und beendeten das Rennen auf Position drei und vier.
Flo durchquerte das Ziel auf Position 23.
Im zweiten Rennen des Tages blieb Vincent fehlerlos und fuhr hinter Stephen Schapman aus Frankreich auf den zweiten Platz. Anthony und Bernd folgten in sechster und neunter, Flo in 20. Position.
Am Freitag, dem letzten Wettkampftag, konnte schließlich die Maximalanzahl von Rennen an einem Tag gefahren werden:
Im ersten der drei Rennen fuhr Vincent erneut auf Position zwei, Anthony folgte als Dritter, Bernd als Fünfter und Flo als 25.
Mit drei deutschen Fahrern in Führung, darunter auch Vincent und Bernd, folgte ein weiterer vieler Rennabbrüche dieser Euro, da der Rennleitung eine der wichtigen Gassen des Rennkurses durch kollabierte Kites blockiert schien.
Das zweite gewertete Rennen des Tages beendete Anthony in vierter, Bernd in neunter, Flo in 15. und Vincent nach diversen Zwischenfällen in 17. Position.
Der Kampf zwischen den Libre Fahrern vor dem dritten und letzten Lauf des Tages um eine Podiumsposition zeichnete sich demnach als denkbar knapp. Anthony und Vincent trennten nur wenige Punkte, womit beide noch ein letztes gutes Rennen brauchen würden, um einen Pokalin der Gesamtwertung mit nach Hause nehmen zu dürfen.
Bernd zeigte auch in diesem Rennen keine Nerven und durchquerte das Ziel als Vierter.
Nach dramatischem Rennverlauf konnte sich Vincent auf dem letzten Schlag vor dem Zieleinlauf noch einen Rang vor Antony auf sechter Position platzieren. Flo fuhr auf Position 15 über die Ziellinie.

Nach finaler Auswertung aller Rennen stand die diesjährige Rangliste Europas bester Buggyfahrer fest.
Stephen Schapman (F) siegt vor Pascal Lohmann (D) und Anthony Cottard (F).
Vincent folgt als Vierter mit nur zwei Punkten mehr als Anthony, Bernd als Fünfter mit wiederum lediglich zwei Punkten mehr als Vincent.
Somit ist die SpiritII drei Mal in den Top5 vertreten und demonstrierte abermals ihr beträchtliches Leistungspotential als Handlekite gegenüber der immer weiter wachsenden Depowerkonkurrenz. Auch in der Teamwertung wusste Libre zu überzeugen:
Frankreich siegt vor Deutschland und den Niederlanden, womit auch hier drei Mal mit der SpiritII auf das Podium gefahren werden konnte.
Wir freuen uns, wenn die Karten nächstes Jahr im englischen Hoylake neu gemischtwerden.

Weitere Eindrücke der vergangenen Euro liefern dieses Video sowie die Livestreams der Veranstaltung, die hier ab
gerufen werden können:
https://vimeo.com/180656458?ref=fb

http://livestream.com/accounts/13634278/events/6032544/
Bericht: Vincent Leib
Bilder: Wolfgang Leib, Vincent Leib, P. Lautier Pagés
 

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